Guten Morgen,
die letzten Wochen waren turbulent, wir entschuldigen uns schon einmal vorab für unsere Funkstille...
Wir wollen aber weder zu irgendwelchen "Kampfhundeverordnungen" noch zu Strassenhunden in Rumänien Stellung beziehen, denn das gehört hier alles nicht hin. Wir wollen aber auch nicht ignorant erscheinen, indem wir einfach über diese Themen hinweg sehen, dafür sind sie zu wichtig. Dies kurz zur Erklärung von unserer Seite!
Aber nun zurück zum eigentlichen Thema: immer wieder begegnen uns Menschen, für die ein Maulkorb eine Art Stigma ist. Sätze wie "ich setze meinem Hund doch keinen Maulkorb auf!!! Da nehm ich ihn lieber an die kurze Leine" begegnen uns jeden Tag. Solche Sätze werden auch gern mit der Aussage "Mein Hund wird dadurch viiiiiel zu sehr beeinflusst" kombiniert. An dieser Stelle werfen wir einmal ein schmunzelndes "seeeehr schade" in den Raum.
Unsere alltäglichen Begegnungen sind von bösen, hilflosen, starrenden oder verschämenden Blicken gespickt. Hunde werden an sich heran (oder auch gern auf den Arm) gerissen. Wir sind die "Aussätzigen" der Siedlung, der grosse, vermeintlich gefährliche Hund immer im Schlepptau. Eigentlich hat niemand gefragt, warum er denn das Körbchen trägt, vielleicht darf er eine bestimmte Stelle nicht ablecken? oder er soll nichts vom Boden aufnehmen? oder der Maulkorb wird gerade eingearbeitet?? (Wer unsere anderen Posts schon gelesen hat, weiss, wie wichtig es ist, dass jeder Hund an einen Maulkorb gewöhnt ist). Fakt ist, die Leute bilden sich eine Meinung ohne zu Fragen.
Wir begegnen einer Gruppe professioneller Dogwalker... für mich mittlerweile der persönliche Albtraum. Warum? weil die Hunde meist frei laufen (an dieser Stelle sei gesagt, dass ich auch viele Dogwalker kenne, die alle Hunde fest im Griff haben, leider gibt es aber auch viele, bei denen das eben nicht so ist). Ich weiche also auf das Feld aus, mit Hunden im Fuss, aber ein kleiner frecher Hund traut sich dennoch, mich und meine Hunde lautstark bellend anzupöbeln - während meine beiden Hunde ruhig sind. Leider bekommen wir wieder nur böse Blicke... und den Satz "Suuuuuuussiiiiiiiiii komm besser zu Mamaaaaaaa, der hat noch nicht gefrühstückt"... Ah ja. Mal abgesehen davon, dass Susi das Geschreie ziemlich egal ist und die Hundedame für keine 10 cent hört...
Nun denn, man mag uns vorwerfen, dass wir nicht jedem zuschreien (über diverse Meter entfernt) warum unser Hund ein Körbchen trägt... aber ich appelliere doch sehr an die Hundemenschen dieser Welt, sich ein bisschen besser zu informieren! Ich finde zb einen generellen Hundeführerschein wirklich eine gute Idee. Liebe Bundesländer, tut es denen, die es bereits haben, bitte gleich. Das hilft ja schliesslich nicht nur , mit Menschen, die KEINE Hunde haben, ungewollte Hundeinteraktionen zu vermeiden, sondern auch, generelle Grundlagen in der Körpersprache des Hundes zu vermitteln! Wie oft hört man "der will doch nur spielen" und schwupps kommt ein pöbelnder Hund um die Ecke, der ganz klar signalisiert "hey das hier ist MEINE Strasse, mein Wald, mein Frauchen und überhaupt, was machst Du hier????" Da bin ich froh, wenn meiner ein Körbchen trägt, dann kann wenigstens nichts von meiner seite aus passieren...
Leider fällt es auch vielen Hunden schwer, das, was da hinter Gittern auf sie zukommt, einzuordnen. Die meisten Hunde sind einen solchen Anblick nicht gewöhnt und reagieren erst einmal skeptisch. Verständlich, aber was wäre, wenn sie öfter solchen Hunden begegnen würden? das wäre dann wohl kein Problem mehr. Schade, wenn ihnen diese Erfahrung durch die Haltung ihrer Besitzer so oft genommen wird.
Aber: es gibt sie auch, die netten Menschen, so treffen wir morgens oft eine ältere Dame mit Boxer, die unseren Hund LIEBT, ob mit oder ohne Körbchen, das ist ihr egal! der Schmuser freut sich immer, wenn sie um die Ecke kommt und wedelt mit seinem Stummelschwänzchen als wollte er gleich abheben. Jeden morgen fragt sie mich aufs neue "muss das denn sein?" und strahlt ihn dabei an, und jeden Morgen erkläre ich ihr aufs neue das Warum... und immer sagt sie "ach ja na dann...."
Tja - leider muss es manchmal sein. Aber so lang die meisten Menschen - egal ob Hundehalter oder nicht - sich nicht einmal die Mühe machen, nachzufragen, warum er denn ein Körbchen trägt, wird ein normaler Umgang mit diesem Thema nicht leicht sein.
Wir hoffen, dass jeder, der einen "Körbchenhund" hat, den Mut hat, stolz auf diesen Hund zu sein! Wir hoffen auch, dass ein Maulkorb endlich, wie in anderen Nachbarländern schon lang, zum Alltag gehört. Wir arbeiten an der Aufklärung und freuen uns umso mehr, wenn jeder einzelne seinen Teil dazu beiträgt, und wenn es nur durch das Teilen und Verbreiten dieser Seite ist.
Vielen Dank
Euer Pro Maulkorb Team
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen